Ein Grund warum Kirchen keine Multiplikation erleben

Das größte Hindernis für Multiplikation in einer Kirche ist ein Leiter, der versucht, seine Kirche wachsen zu lassen. Ja, das hast du richtig gelesen. Wenn wir ständig versuchen, unsere Kirche wachsen zu lassen, werden wir letztlich Multiplikation behindern.

Lass mich erklären, warum ich das denke:

Normalerweise meinen wir, dass eine Kirche wächst, je attraktiver sie wird für die Menschen, die in die Kirche kommen sollen. Also wird ein Leiter hart daran arbeiten, bessere Predigten zu machen, relevantere und glänzendere Gottesdienste zu gestalten, mehr Geld zu sammeln und zu investieren und bessere Kleingruppen zu haben, damit alles attraktiver und einladender wird. Um all diese Dinge zu erreichen, muss er Menschen und Ressourcen sammeln. Er braucht mehr und bessere Mitarbeiter und bindet ihre Zeit, ihre Gaben und Finanzen. An sich ist nichts daran falsch, einen attraktiven und für Menschen einladenden Gottesdienst zu machen.

Ein Schlüssel zur Multiplikation ist jedoch nicht das Sammeln, sondern das Senden von Menschen. Eine Multiplikation kann nicht stattfinden, wenn wir nicht bereit sind, loszulassen und unsere besten Leiter auszusenden, um neue Gemeinden zu gründen. Das ist aber nur möglich, indem wir selbst auf Attraktivität, Perfektion und auf Unmengen an Veranstaltungen und Programmen verzichten und uns neu auf das „Jüngermachen“ zu fokussieren.

Was sollen wir als Leiter wirklich tun?

Wir sind nicht dazu berufen, unsere Kirche wachsen zu lassen. Jesus sagt uns: „Ich werde meine Kirche bauen“ (Matthäus 16,18). Wir hingegen sind aufgerufen, „hinzugehen und Jünger zu machen“ (Matthäus 28,19). Es ist nicht unsere Aufgabe, die Kirche größer zu machen, sondern ein Jüngermacher zu sein!

In seinem Brief an Timotheus schreibt Paulus: „Gib die Botschaft, die du von mir gehört hast und deren Wahrheit dir von vielen Zeugen bestätigt wurde, an vertrauenswürdige und zuverlässige Menschen weiter, die ebenfalls fähig sind, andere zu lehren.“ (2. Timotheus 2,2). Paulus hatte Timotheus zu seinem Jünger gemacht und Timotheus soll seinerseits zuverlässige Menschen zu Jüngern machen, die selbst wiederum andere zu Jüngern machen sollen. Das sind vier Generationen von Jüngern und das ist Multiplikation.

Aber damit er dies tun konnte und diese Multiplikation passiert, musste Paulus Timotheus aussenden. Wir können nur erahnen, wie viel Zeit und Mühe Paulus aufwenden musste, bis Timotheus in der Lage war, selbst die Dinge zu tun, die ihm von Paulus beigebracht wurden. Und als er dann darin richtig gut geworden ist, konnte Paulus ihn nicht für sich behalten. Weil es Paulus mehr um das Reich Gottes ging als um seine eigene Sache, musste er Timotheus loslassen, freigeben und aussenden.

Leitung im Reich Gottes

Um so zu handeln wie Paulus, bedarf es als Leiter einer Menge Demut. Stell dir vor, wie viel mehr Paulus für sich hätte erreichen können, wenn Timotheus geblieben wäre und ihm geholfen hätte. Die Menschen, die Timotheus zu Jüngern gemacht hat, werden nicht so zu Paulus aufschauen wie zu Timotheus. Die Leute mögen Timotheus für seine Leitungsqualitäten loben, ohne zu wissen, dass es Paulus war, der Timotheus überhaupt dahin gebracht hat, diese Art von Führungspersönlichkeit zu werden.

Leiter mit einem Reich-Gottes-Mindset übernehmen gerne diese unterstützende Rolle. Sie erkennen, dass Gottes Reich weitaus größer ist als ihre Kirchen. Sie werden mit der Einstellung leben: „Unsere Frucht wächst an den Bäumen der anderen.“ Leiter mit einem Reich-Gottes-Mindset messen sich nicht an dem, was sie selbst erreichen, sondern daran, wie sie das Potenzial in ihrem „Timotheus“ freisetzen können. Sie wollen nicht ihre eigene Geschichte schreiben, sondern Teil der großen Geschichte Gottes sein.

Die Kraft der Multiplikation

Was wäre, wenn die Mehrheit der Pastoren und Leiter das Mindset und die Praxis eines Reich- Gottes- Leiters leben würden? Wir hätten Kirchen voller ehrenamtlich Tätiger, die nicht einfach nur eine Aufgabe erledigen, sondern die sich selbst und ihren Glauben in andere multiplizieren. Wir hätten eine Armee zukünftiger Leiter, die sich multiplizieren wollen, was letztlich zu neuen und zu mehr Kirchen, Initiativen und Bewegungen führt. Wir kommen von der Addition zur Multiplikation, weil nicht länger einige wenig investieren, damit viele andere konsumieren, sondern jeder zu einem Jüngermacher wird.

Frage also nicht danach, wie du deine Kirche wachsen lassen kannst. Frage stattdessen: Wie können wir Gottes Reich multiplizieren?

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